Freitag, 4. September 2015

Aller guten Dinge sind drei...

Die Zeit ist gekommen, die Segel zu bestellen. Bestellt man im Herbst für das Frühjahr, kann man bei den meisten Segelmachern den Winterrabatt ausnutzen. Vorsichtshalber habe ich noch einmal die Maße am echten Boot mit denen im Segelplan verglichen. Und dann: aargh... Der Pütting für das Vorstag saß 12 cm zu weit hinten. Und das war schon der zweite Versuch. Beim ersten mal hatte ich die Halteplatte für Pütting und Führungsrohr des Bugspriets zu weit unten angebracht, so dass das eingeschobene Bugspriet etwa in Höhe des Klodeckels positioniert war. Also die Halteplatte herausfräsen und etwas höher ankleben. Und nun das! Wieder raus und erneut 12 cm weiter vorne einkleben. Wie gesagt, aller guten Dinge sind drei...


Die neu positionierte Trägerplatte. Vorteil: mehr Platz im Ankerkasten
Oberhalb der Trägerplatte erkennt man den Montagepunkt für das Dampferlicht. Für Unkundige: das Dampferlicht ist eine nach vorne gerichtete weiße Laterne, die des Nachts angeschaltet wird, wenn das Boot von einem Motor angetrieben wird. Das Dampferlicht befindet sich an einem steckbaren Mast, so dass das es ordnungsgemäß einen Meter höher als die Positionslampen zu stehen kommt. Eingeschaltet wird das Dampferlicht vom Cockpit aus.
Auch eine Hupe ist inzwischen montiert. Dabei habe ich mich für ein Einbaumodell entschieden (noch ein Loch im Rumpf). Da können sich wenigstens keine Leinen drin verfangen.

Auch der Innenausbau ging ganz gut voran. Der Salontisch nimmt Form an. Viele Segelyachten mit Schwertkasten verwenden Klapptische, die links und rechts vom Segelkasten angeschlagen werden. Wir haben uns dagegen für ein Stecksystem entschieden. Die beiden Tischhälften werden zusammengesteckt und werden von der Maststütze und einem Fuß, der auf dem Schwertkasten aufsitzt gehalten. Da der Fuß variabel gestaltet ist, lässt sich der Tisch in unterschiedlichen Höhen installieren: etwas höher zum Essen (dann finden auch die Knie darunter Platz) und etwas niedriger für den Absacker. Die Tischplatte verjüngt sich zum Heck hin. Schlanke Gäste können nach vorne durchrutschen, beleibtere Gäste finden am schmaleren Ende genügend Platz... Wir haben halt nur 2,50m Gesamtbreite.

Der Tisch im Versuchsaufbau. Das Holz ist Paulownia (Kiri)
Fertiggestellt wurden außerdem die Bodenbretter und zwar aus einem laminierten PETG-Schaum. Die Höhe habe ich so gewählt, dass ich gerade noch stehen kann, ohne den Kopf einzuziehen, denn je höher die Bretter liegen, umso mehr Platz hat man zum Laufen. Später werden diese Bretter noch mit Kork und Antirutschmittel beschichtet.

Bodenbretter aus Schaum und Glasfaser
 Zum Schluss noch eine Außenansicht, an der sich allerdings seit letztem Herbst nicht all zuviel verändert hat. Gottseidank ist das Boot vom letzten Sturm verschont geblieben. Den Mirabellenbaum am anderen Ende des Gartens hatte jedoch der letzte Sturm in zwei Teile zerrissen und ein Teil stürzte neben Kiri auf das Himbeerbeet. Glück gehabt.