Freitag, 26. Dezember 2014

Zum Jahresende

Als weiterer Tank wurde nun der Trinkwassertank eingebaut. Mit 107 Litern ist dieser Tank für einen Trimaran dieser Größe ziemlich groß, da wir aber auch längere Schläge vorhaben, sind gewisse Reserven notwendig. Der Tank wird unter dem Kojenboden auf einem Sperrholzbock gelagert. Dieser ist mit den Rumpfwänden verklebt und sorgt so zusätzlich auch noch für eine Versteifung des Rumpfes im vorderen Bereich.

Der Trinkwassertank auf seiner Halterung. Später wird er noch mit Gurten gesichert,
damit er bei einem Umschlagen des Bootes nicht aus seiner Halterung fällt.
Die Pumpen werden an der Hinterseite besagten Bockes befestigt. Insgesamt sind zwei Pumpen eingeplant: eine für Salzwasser und eine für Trinkwasser. Die Salzwasserpumpe ist zuständig für die WC-Spülung, die Versorgung des Wassermachers und den Salzwasserhahn an der Küchenspüle. Der Wasserstrom wird dabei mit Magnetventilen gesteuert. So sorgt beispielsweise die Betätigung der WC-Spülung dafür, dass die Pumpe anläuft und das Magnetventil für die WC-Spülung öffnet.

Die Trinkwasserpumpe versorgt die Kaltwasserhähne in Küche und Waschbecken und den Durchlauferhitzer, der seinerseits Küche und Waschbecken mit Warmwasser versorgt. Die Mischbatterie am Waschbecken besitzt einen herausnehmbaren Duschkopf, so dass man notfalls auch in der Nasszelle geduscht werden kann. Im Regelfall soll jedoch auf der Badeplattform mit Hilfe einer Solardusche geduscht werden.

Links die Salzwasserpumpe, rechts die Trinkwasserpumpe
Ein Durchlauferhitzer stellt natürliche hohe Anforderungen an das 230V-Bordnetz. Aber da auch eine elektrische Küche geplant ist, ist sowieso ein leistungsfähiger Wechselrichter erforderlich. Gleichzeitig kochen und warm duschen geht freilich nicht...

Wer sich für Details der Wasserinstallation interessiert, findet ein Schema im folgenden Bild:


Zum Vergrößern anklicken (aktualisiert)

Vor der Endmontage der Rohrleitungen habe ich die Nasszelle mit Deckslack gestrichen. Auch das Waschbecken wurde bereits montiert. Aus Gewichtsgründen wurde ein Waschbecken aus Kunststoff ausgewählt (Wohnmobil-Zubehör). Eine Befestigung mit Schrauben an der Bordwand scheidet aus: erstens ist die Bordwand nur 14 mm dick, zweitens könnten Schrauben den dünnen Kunststoff des Waschbeckens ausreißen. Statt dessen habe ich das gleiche Klebeband von 3M verwendet, mit dem ich bereits die Fenster eingeklebt hatte.

Blick in die Nasszelle. Die Trennwand zur Koje fehlt noch.
Auch an den anderen Möbeln wurde weitergearbeitet. Kartentisch und Küchenplatz wurden mit Rundungen versehen. Eckige Kanten sollte man im Innenraum vermeiden - das gibt weniger blaue Flecken. Die Rundungen wurden aus Schaum hergestellt. Die Rückseite wurde mit der Tauchsäge aufgeschlitzt, mit Epoxidspachtel zugespachtelt und dann das Ganze zur Formgebung um ein PVC-Rohr gewickelt.

Rundung am Kartentisch. Sieht schon mal ganz gut aus.
Allmählich wird es Zeit für die richtige Tischplatte...
In den letzten Wochen war es relativ mild. Mit einem Heizlüfter konnte ich den Innenraum des Bootes ausreichend erwärmen. Jetzt soll es allerdings sehr kalt werden. Wahrscheinlich werde ich wohl einige Arbeiten ins Haus verlegen und dort kleinere Teile anfertigen bzw. vorbereiten.

Das war's erstmal für dieses Jahr. Allen Lesern wünsche ich einen Guten Rutsch ins Neue Jahr und vor allem ein friedlicheres 2015.



Dienstag, 2. Dezember 2014


Klogeschichten

Wie schon im letzten Post angesagt: ich habe mich in den letzten Wochen vorwiegend mit sanitären Rohren beschäftigt, konkret mit der Fäkalienanlage.
Vom WC führt zunächst eine Leitung nach oben. Dort befindet sich ein Umschalter, der das Abwasser entweder direkt zum Borddurchlass führt, oder aber in den Fäkalientank. Der Auslass dieses Tanks ist wiederum über ein Absperrventil mit dem Borddurchlass verbunden. Außerdem gibt es noch eine kurze Absaugleitung, die zu einem Stutzen an Deck führt. Die Leitung für die Tank Ent- und Belüftung wurde nach unten verlegt und endet in einem separaten Borddurchlass einige Zentimeter über der Wasserlinie.
Besondere S-Bögen konnten wir uns sparen. Zwar befindet sich der Auslass des WCs unterhalb der Wasserlinie, durch die Leitungsführung ist aber gewährleistet, dass es keinen Rückfluss vom Borddurchlass in das Becken gibt. Um den Sogeffekt auszuschalten wurde an der höchsten Stelle ein Belüfter verbaut. Für die Spülwasserzufuhr kann eine solcher Aufwand ganz entfallen, da sich der Beckenrand genügend weit über der Wasserlinie befindet. Viel Lage macht ein Trimaran sowieso nicht.

WC mit Seitenhalt: links der Tank, Rechts ein Rohr.
So bleibt man auch bei einer Bö hübsch zentriert.
Wie auf dem Bild zu sehen, haben wir nicht mit den oft verwendeten Sanitärschläuchen gearbeitet (außer bei der 15 cm langen Absaugleitung), sondern mit PVC-U-Rohren, die verklebt wurden. An den Umschalt- und Absperrhähnen lassen sich die Schraubverbindungen lösen, so dass man im Verstopfungsfall auch mal einen Rohrstrang herausnehmen kann. Außerdem sind PVC-Rohre frei von den in Yachtforen in Zusammenhang mit Schläuchen oft zitierten Geruchsproblemen . Ein Schlauchhersteller parfümiert sogar die äußere Schlauchhülle mit Vanillearoma - er wird Gründe dafür haben. Kostenmäßig nehmen sich die beiden Varianten nicht viel. Was man bei den Schläuchen an Fittings spart, wird durch den wesentlich höheren Meterpreis wieder aufgefressen. Der Arbeitsaufwand bei der Installation ist beim Rohrsystem höher, allerdings dürfte es auch länger halten als ein Schlauch, der mit der Zeit versprödet und dann ersetzt werden muss.

Inzwischen steht auch der Kartentisch - bis jetzt allerdings nur mit einer Behelfstischplatte.