Sonntag, 9. Februar 2014

Hausarbeiten

Am Rumpf geht es momentan nicht weiter. Es ist zwar nicht zu kalt zum Laminieren, dafür aber zu nass. Selten geht die Luftfeuchtigkeit unter 70 Prozent. So haben wir die Arbeiten überwiegend ins Haus verlegt und kämpfen an mehreren Fronten.

Z,B, am Ruder. Das brauchen wir zwar noch nicht so bald, ist aber ein gutes Trainingsobjekt für das größere Schwert. Es besteht aus zwei Lagen Paulownia-Leimholz. Zwischen den beiden Lagen habe ich an den Rändern Glasfaserstreifen eingearbeitet, um die Ränder etwas robuster zu machen. 

Der Kern des Ruders. In einer eingefrästen Nut befindet sich ein Verstärkungsstreifen aus Karbon.

Das Ruder komplett mit Karbon laminiert (Vakuumverfahren).
Dafür, dass ich das zum ersten mal mache, ist das Ergebnis ziemlich gut geworden.

Eigentlich wollte ich die beim Ruder gewonnenen Erfahrungen direkt auf das Schwert übertragen. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Werkraum dafür zu klein ist. Das Schwert muss warten...
Es ist aber jetzt schon weit genug gediehen, um den Schwertkasten anzufertigen und genau passend zum Schwert zu dimensionieren. Der Schwertkasten ist ein ziemlicher Panzer. Beidseitig mit 1800g Glasfaser laminiert, wird er komplett knapp 70 Kilo wiegen. Wir lassen ihn deshalb bis zum Einbau in zwei Teilen.

Das Schwert im Schwertkasten ...

... Deckel drauf und passt.
Jetzt zu den Rohren. Kaufen oder selber machen? Karbonrohre in genau den richtigen Abmessungen zu finden, ist gar nicht so einfach. Immerhin hatte ich in Neuseeland eine Firma gefunden, die so etwas macht. Doch nachdem ich eine Reihe von Bauanleitungen im Internet gefunden hatte, entschied ich mich für das Selber machen. Angefangen wird mit der Maststütze und dem Führungsrohr für das Bugspriet.

Beim Führungsrohr für das Bugspriet verwenden wir eine männliche Form. Ein DN90-Abflussrohr wird mit 2 mm Paraffin beschichtet, darauf dann die Kohlefaserschichten laminiert. Dadurch erhalten wir ein Rohr mit einem Innendurchmesser von 94 mm. Anschließend wird das Rohr mit heißem Wasser befüllt, das Paraffin schmilzt, und das Laminat kann vom Kern abgezogen werden.

Paraffin mit Pinsel auf Abflussrohr aufgetragen.
Mit einem Bügeleisen wird dieses Schicht noch geglättet.

Bei der Maststütze wenden wir eine vollkommen andere Technik an. Hier werden in einer weiblichen Form zunächst zwei Rohrhälften aus Glasfaser angefertigt. Die werden anschließend miteinander verklebt, und um diesen Kern wickelt man die Karbonfaser. Diese Technik ist ausführlich auf Christine DeMerchant's Website beschrieben. Auch das Bugspriet soll in dieser Technik angefertigt werden, muss allerdings aus Platzgründen (3 m lang) bis zum Sommer warten.

Ein Papprohr wird in einen Holzkasten eingeklebt. Anschließend wird der Kasten samt Papprohr in der Mitte durchgeschnitten und man hat zwei weibliche Formen, die noch mit Trennwachs behandelt werden. Für das Papprohr konnten wir die Seelen der Glasfaserrollen verwenden.





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